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Actuellement

30.01.16 – 10.04.16

CARAVAN 1/2016: Katharina Anna Wieser

Ausstellungsreihe für junge Kunst

Katharina Anna Wieser (*1980) kreiert eine eigens für das Aargauer Kunsthaus konzipierte Installation. In seiner Materialität und Formensprache reduziert, in der Technik aufwändig, platziert die Künstlerin im Oberlichtsaal ein von einem Uhrwerk angetriebenes, schwebendes Hängeobjekt.

Jedes Werk von Katharina Anna Wieser entspringt einer intensiven Auseinandersetzung mit der jeweiligen Ausstellungssituation. In ihren präzis situierten ortspezifischen Installationen nutzt sie einfache Materialien, um Wahrnehmungsprozesse in Gang zu setzten. Bevorzugt befragt sie Wände, Boden, Decke, Fenster oder Treppensituationen, die den architektonischen Raum definieren. Mit ihrer neuen Arbeit für das Aargauer Kunsthaus führt Katharina Anna Wieser ihre mehrjährige künstlerische Auseinandersetzung fort unter dem Einbezug von Dynamik und Bewegung.

Für die CARAVAN-Ausstellungsreihe hat Katharina Anna Wieser den Treppenaufgang im Oberlichtsaal des Aargauer Kunsthauses ausgewählt. Das mit einem Stein beschwerte Drahtseil spannt sich – vertikal einer Zeichenlinie gleich - vom Wendeltreppenauge ausgehend durch den Saal im Obergeschoss. Dieser überlange Gewichtsantrieb bringt das mechanische Kirchturmuhrwerk von 1887 in Gang, welches wiederum das über der Treppe schwebende Objekt in Rotation versetzt. Die beiden sich drehenden, schwarz bemalten Körper sind äusserst reduziert, eine Linie und ein Kreisfläche. Die Künstlerin bezieht sich in ihrer Formensprache auf die konstruktive Kunst, die mit zu den Höhepunkten in der permanenten Sammlungspräsentation zählen und einen Schwerpunkt des hiesigen Bestandes bilden.

Das kinetische Objekt Katharina Anna Wiesers ist geprägt von der Dialektik von Schwere und Leichtigkeit, von Volumen und Fläche, von Bewegung und Balance. Das Hängeobjekt nimmt die Dynamik der prominenten Kunsthauswendeltreppe auf überführt diese in den Ausstellungsraum. Mit dem feinen Ticken der Uhr und der langsamen Abwärtsbewegung des Pendels im Treppenauge wird das Werk in seiner Zeitlichkeit erfahrbar.